Sonntag, 24. Juli 2011

Chrome / Chromium startet nur noch im Fullscreen / Kiosk Modus

Als ich heute Chromium gestartet habe, öffnete sich dieser zu meiner Überraschung im Fullscreen Modus, was sich auch durch das drücken von F11 nicht beenden ließ. Nach längerem Suchen nach der Ursache fand ich schließlich die verantwortliche Datei: ~/.config/chromium/Default/Preferences
Der Fehler scheint zu entstehen, wenn falsche Werte im Abschnitt "window_placement" vorliegen. Auf meinem Dual-Head Setup war der falsche Abschnitt:

"window_placement": {
"bottom": 1142,
"left": 0,
"maximized": true,
"right": 1928,
"top": 0,
"work_area_bottom": 1080,
"work_area_left": 0,
"work_area_right": 1920,
"work_area_top": 26
}

Ich habe Preferences umbenannt, Chromium gestartet und beendet (die neue Preferences Datei wird erst beim Beenden erstellt) und dann den korrekten Abschnitt "window_placement" aus der neuen Preferences Datei in mein Original kopiert. Jetzt noch schnell die neue Preferences Datei löschen und die alte wieder in "Preferences" umbenennen und das Problem ist behoben.

Bei mir sieht der korrekte Abschnitt nun so aus:

"window_placement": {
"bottom": 1034,
"left": 2110,
"maximized": true,
"right": 3055,
"top": 0,
"work_area_bottom": 1080,
"work_area_left": 0,
"work_area_right": 1920,
"work_area_top": 26
}

Donnerstag, 23. Juni 2011

scribes Texteditor

Auf der Suche nach einem Texteditor für GNOME (gedit ist für echtes Arbeiten ja leider eher nicht geeignet) bin ich heute über scribes gestolpert.

Obwohl ich eigentlich ja ein Konsolenkind bin, hält sich meine Begeisterung für vi doch ziemlich in Grenzen. Auch nachdem ich für eine Weile auf vim umgestiegen bin, bevorzuge ich für kurze Konfigurationsänderungen auf Konsolenlevel den einfachen nano, der einem ohne echte Eingewöhnungszeit schnelle Änderungen ermöglicht. Meine Erfahrungen mit Emacs sind dann auch eher gering, Tools wie Bluefish, Eclipse und sogar Kate waren meistens schon vorhanden, "moderner" und aus der Arbeit / Uni bekannt, der doch eher gewaltige Overhead dieser Programme ließ mich dann aber nach etwas anderem suchen.

Das Tool scribes bietet bei einem äußerst mächtigen Featureumfang eine extrem angenehme leere Oberfläche.




Das Menü kann per Mouseover auf die Markierung am rechten oberen Fensterrand oder Strg+Alt+M eingeblendet werden, die Entwickler um Lateef Alabi-Oki haben sich für die Bedienung aber ganz offensichtlich auf Tastatureingaben und Shortcuts konzentriert.







Diese ermöglichen es so unter anderem das aus Textmate bekannte Einbinden von Kommandozeilenbefehlen wie sort, tr, cut etc.

Für Webdesigner steht vollständige Zencoding- und Sparkup-Unterstützung zur Verfügung, es muss lediglich ein html File editiert oder erstellt werden um die Funktion zu aktivieren (ist man z.B. im Plaintext-Mode oder editiert C++ Code bleiben die Zencoding/Sparkup Shortcuts ohne Effekt).

Per F9 werden einem alle in scribes geöffneten Dokumente angezeigt und man kann einfach zwischen ihnen wechseln. Alternativ lässt sich per Strg+Bild auf / Bild ab durch die geöffneten Files springen (ähnlich dem Wechsel der Tabs in Firefox / Chrome). Sehr praktisch ist hier auch die Funktion per Strg+Tab zum letzten ausgewählten Dokument zu springen, vor allem wenn man gerade intensiv an zwei unterschiedlichen Files arbeitet bzw. beim Einsatz auf Netbooks/Subnotebooks, die für die Darstellung von zwei Dokumenten nebeneinander per Window-Tiling schlichtweg zu wenig Platz bieten.

scribes ist über Python Plugins erweiterbar, erlaubt das editieren von entfernten Dateien (z.B. per ftp, ssh, samba, webdav), erweiterbares Syntax Highlighting für über 30 Sprachen, Autovervollständigung und noch zahlreiche weitere Features und macht dennoch subjektiv einen extrem leichtgewichtigen Eindruck, obwohl bei vier nicht allzugroßen geöffneten Dokumenten durchaus 45 MB RAM geschluckt werden. Hier dürften sich die Oberflächen-Themes rächen, welche für das schicke Design verantwortlich sind, ebenso spielen die Wortvervollständigung und andere Automatismen hier wohl eine Rolle. Dennoch muss man auf den Start nicht warten, zwischen dem Startbefehl und dem offenen Editorfenster vergeht auf meinem 2,4 GHz Core2Quad System nichtmal eine Sekunde, da braucht Firefox 4 beim ersten Start locker fünfmal solang.

Als Abhängigkeiten werden GNOME's Manpageviewer yelp 2.12, D-Bus 0.7, Python XDG, PyGTK 2.10, GTKSpell und GTKSourceView2 vorausgesetzt, wer also ohnehin GNOME einsetzt muss meistens kaum weitere Pakete installieren.

Zusammenfassend kann man Lateef Alabi-Oki (Link führt auf seinen Blog) zu seiner Arbeit nur gratulieren, sein Editor überzeugt hinsichtlich Features und Leistung, wirkt angenehm aufgeräumt und sieht dabei auch noch gut aus.

Montag, 20. Juni 2011

Median von selektiven Werten in LibreOffice Calc

Ich stand vor dem Problem eine Tabelle zu haben, in der ich den Median von Zeilen mit speziellen Kriterien erfassen wollte. Sowas sieht z.B. so aus:


HerstellerPreisVerkauft
Audi2000WAHR
BMW2500FALSCH
Mercedes-Benz3500WAHR
BMW1500WAHR
Audi2100WAHR
Audi2600FALSCH
Audi2200WAHR

Wir wollen nun nur den Median des Preises verkaufter Audi Modelle. Der interessante Punkt hierbei ist, dass das ganze nur funktioniert, wenn die Formel als "Matrixformel" eingesetzt wird. Das bedeutet, dass man entweder die Formel per Strg+Shift+Enter bestätigen oder im Formeleditor den Haken bei "Matrix" links unten setzen muss. Das muss man bei jeder Änderung an der Formel erneut machen. Die Formel an sich ist dann nicht schwer: =MEDIAN(WENN((A2:A8="Audi")*(C2:C8=1);B2:B8;"")) dargestellt wird das Ganze in geschweiften Klammern, auch das Gleichheitszeichen, also {=MEDIAN(WENN((A2:A8="Audi")*(C2:C8=1);B2:B8;""))} wenn der Matrixmodus aktiv ist. Diese dürfen nicht miteingegeben werden, sie werden von LibreOffice automatisch ergänzt. Diverse Err:5xx Fehler sind die Folge, falls der Modus nicht gesetzt ist.

Zu den Errorcodes in Open-/LibreOffice gibts übrigens hier eine super Übersicht.


SDW unter Linux öffnen

*.sdw war das Dateiformat von StarOffice 5.x und davor. Man sollte fast davon ausgehen, dass LibreOffice das Format ohne Probleme öffnen kann. Nach ein wenig Recherche fand ich raus, dass die Filter bei der Installation als "Filter für obsolete Dateiformate" extra installiert werden müssen (Angepasstes Setup -> Optional). Klasse, diese Optionen hab ich aber nur bei einer Installation unter Windows. Längeres durchsuchen meiner Archlinux Repositories und auch der AUR hatte keinen Erfolg. Lediglich auf ein paar Seiten (z.B. hier) lässt sich zwischen den Zeilen lesen, dass es wohl ein binfilter Paket gibt, welches den gewünschten Effekt hat, doch auch das habe ich weder im AUR, noch im Arch Repository gefunden. Schließlich weißt dieser Eintrag im Archforum darauf hin, dass der Binfilter-Support für Arch-Linux eingestellt wurde und ein Recompile der gesamten Officesuite wäre nötig.

Na danke, dann nehm ich doch lieber tatsächlich die Windows Version auf dem Laptop her. Alternative: LibreOffice Installation unter Wine. Bisschen viel Aufwand, aber bedeutend weniger als Recompile.

GNOME 3 im Einsatz

Knapp acht Jahre, das ist jetzt die Zeit, seit der ich KDE benutzt habe. Klar, die üblichen Abstecher zu GNOME, XFCE und Konsorten sind nicht ausgeblieben, aber wirklich wohlgefühlt hab ich mich eigentlich dann doch bei KDE, sogar das vor Bugs strotzende KDE 4.0 landete am Erscheinungstag damals auf meiner Gentoo Kiste. Aber seit Mitte April hat GNOME 3 mein KDE als Desktop abgelöst.

Meine Beweggründe GNOME 3 zu Testen sind neben der üblichen Neugier eigentlich schnell umrissen: Kontact 2 als PIM hielt ich zeitweise schon für Vapoware, Kontact 1 ist hingegen hat mich mit dem akonadi ja-nein-jetztschon-jetztdochnicht Mist ziemlich bald in den Wahnsinn getrieben, ich weiß nicht mehr wie oft meine Kontakte irgendwohin verschwunden sind weil sich KDE nach einem Update dazu entschieden hat, akonadi jetzt doch nicht als Ressource einzusetzen. Andere Programme wie Kopete schienen zu stagnieren, die Website der Entwickler war mehr als ein schlechter Witz und wohl eher noch ein Relikt aus KDE 3 Zeiten, kurzum GNOME 3 hatte sich eine Chance verdient und sah auf den Screenshots auf http://www.gnome3.org darüber hinaus auch noch unverschämt gut aus.

Und GNOME 3 ist nicht nur nettes Spielzeug: Nach kurzer Eingewöhnungsphase benutze ich die neue UI mehr als intuitiv. Die Exposure Ansicht per Super-/Meta-/Windowstaste oder schlicht mit der Maus ins linke obere Eck arbeitet bedeutend schneller als eine etwaige Taskleiste, dass diese also nicht wirklich existiert stört einen bereits nach 15 Minuten nicht mehr. Das Dock am linken Bildschirmrand bietet eine Taskleisten-ähnliche Funktionalität, wird von mir eigentlich aber nur als Quickstarter für Browser und Dateimanager benutzt. Das Starten von Programmen übernimmt wieder die Tastatur (im Expose eingegebene Tastatureingaben liefern einem Programme / kürzlich geöffnete Dokumente). Hier sehe ich noch ein wenig Verbesserungsbedarf, die Integration einer ressourcenschonenden Desktopsuche wäre nett (ähnlich strigi im krunner, auch wenn strigi mir offensichtlich alles zurückgeliefert hat, außer das was ich suchte), zumindest eine Taschenrechnerfunktion sollte aber schon drin sein. Eine Art Desktopsuche wird wohl in Zukunft über Zeitgeist erfolgen, sollte es denn dann mal soweit sein (bitte kein zweites Kontact 2).

Das Erscheinungsbild der Chateinblendung ist gelungen, der Plan die Unterbrechungen bei der Arbeit zu reduzieren geht auf, allerdings hätte ich irgendwie doch gern, dass das entsprechende Programm in den Vordergrund kommt, wenn ich auf eine solche Notification klicke, z.B. das Chatfenster oder aber der Dateimanager bei fertig heruntergeladenen/kopierten Dateien etc.. Ein wenig verwirrend hingegen ist das Fehlen des "Minimieren"-Buttons im Fensterdekor. Ist kein Showstopper, aber den echten Sinn dahinter durchblicke ich dann auch nicht. Und wenn wir schon bei Kritik sind: So gut mein zweiter Monitor auch erkannt wurde, dass automatisch das Hintergrundbild des ersten Monitors übernommen wird ist dann doch ein bisschen ärgerlich. Allerdings ist es ja auch GNOME 3.0, da hatte man bestimmt andere Probleme, als sich um das Wallpaperverhalten bei Dual-Head-Systemen zu kümmern. Ärgerlicher sind da schon die gelegentlichen Freezes der Oberfläche beim Aufwachen aus dem Suspend-to-RAM, das hat in KDE noch einwandfrei funktioniert. Und auch eine Art Klipper wäre nett, ich habe zwar parcellite, das befindet sich aber in der Systray für Fremdprodukte (unten). Eine ins System integrierte Clipboardverwaltung hätte mächtigere Möglichkeiten.

Auf der anderen Seite ist GNOME 3 überraschend stabil (abgesehen von den oben erwähnten seltenen Freezes), gefühlt schneller als KDE und die Art und Weise damit zu Arbeiten scheint schneller und produktiver als alles was ich bis jetzt ausprobiert habe (trotz der beeindruckenden Geschwindigkeit und Ansprache von Systemen wie LXDE).

Als Browser auf meinem System kommt Chromium zum Einsatz, Epiphany mag auch WebKit nutzen, dennoch ist Chromium besser gewartet und aktiver entwickelt. Mit Rhythmbox und Banshee konnte ich mich nicht anfreunden, deswegen fiel meine Wahl auf exaile. Damit bin ich auch sehr zufrieden, besonders die Möglichkeit per Strg+T ein neue Playlistentabs zu erstellen ist super, fehlt nur eine MySQL-Anbindung. Der mitgelieferte Totem taugt als Videoplayer.


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